Leben
Ludwig war nie verheiratet, verlobte sich aber aus einem spontanen Entschluss heraus am 23. Januar 1867 mit Sophie in Bayern, der jüngeren Schwester der Kaiserin Elisabeth von Österreich, einer Tochter des Herzogs Max in Bayern. Jedoch schob Ludwig den Hochzeitstermin immer weiter hinaus. Sophie hatte sich indessen in den Fotografen Edgar Hanfstaengl verliebt und traf sich heimlich mit ihm in Schloss Pähl. Es war aber Ludwig, der schließlich, vom Brautvater zu einer Entscheidung gedrängt, im Oktober die Verlobung löste. Äußerungen in Briefen aus späterer Zeit lassen vermuten, dass Ludwig mehr der Homosexualität zugewandt war. Ludwigs geheimes Tagebuch, das 1925 durch den Stiefsohn des Ministers Johann von Lutz herausgegeben wurde, bietet sichere Belege für die Homosexualität des Königs. Es stellt zugleich ein erschütterndes Zeugnis für dessen Gewissensqualen dar sowie für dessen aussichtslose Versuche, sein unstillbares körperliches Begehren zurückzudrängen. [1] [2] Den österreichischen Schriftsteller und unfreiwilligen Namensgeber des Begriffs Masochismus, Leopold von Sacher-Masoch, soll Ludwig als seelenverwandt angesehen haben.
Entmündigung
Ludwig II. wurde auf Betreiben der Regierung durch Professor Bernhard von Gudden und weiterer Ärzte aufgrund von Zeugenaussagen und ohne persönliche Untersuchung des Patienten für „seelengestört“ und „unheilbar“ erklärt. Es ist angesichts der von Ludwig vorgenommenen Amtshandlungen, wie zuletzt die Einrichtung eines neuen Bezirksamtes in Ludwigshafen (Urkunde vom 3. Juni 1886, von ihm in Hohenschwangau unterzeichnet) keine eindeutige Unzurechnungsfähigkeit zu erkennen.
Am 9. Juni 1886 wurde Ludwig durch die Regierung entmündigt. Sein Onkel Luitpold übernahm am 10. Juni als Prinzregent die Regierungsverantwortung, später für Ludwigs Bruder Otto I.
König Ludwig II. versuchte noch, einen Aufruf an das bayerische Volk zu erlassen: Der Prinz Luitpold beabsichtigt, sich ohne meinen Willen zum Regenten meines Landes zu erheben, und mein bisheriges Ministerium hat durch unwahre Angaben über meinen Gesundheitszustand mein geliebtes Volk getäuscht und bereitet hochverräterische Handlungen vor. [...] Ich fordere jeden treuen Bayern auf, sich um meine treuen Anhänger zu scharen und an der Vereitelung des geplanten Verrates an König und Vaterland mitzuhelfen. (Bamberger Zeitung am 11. Juni kurz vor der Beschlagnahmung). Den Ratschlag Bismarcks jedoch, sich sogleich in München dem Volk zu zeigen, beherzigte Ludwig nicht. Er verhielt sich trotz vieler Hilfsangebote nahezu völlig passiv.
Tod im Starnberger See
König Ludwig wurde in Neuschwanstein in Gewahrsam genommen, nach Schloss Berg verbracht und starb mit Professor von Gudden am 13. Juni 1886 abends im seichten Uferwasser des Starnberger Sees (damals noch Würmsee). König Ludwig fand ich 23.30 Uhr tot im Starnberger See. Schloß Berg am 13. Juni 1886 (Notiz des Schlossverwalters Bernhard Huber im Stadtmuseum Schwabach). Nach der offiziellen Version wollte der Arzt den Regenten an einem Selbstmordversuch hindern und kam dabei selbst zu Tode. Diese Version wurde schon bald bezweifelt. Um den Tod Ludwigs II. ranken sich bis heute zahlreiche Gerüchte, die u.a. einen möglichen Fluchtversuch bzw. die Erschießung des Königs in Erwägung ziehen.
Bei der pathologischen Untersuchung des toten Königs in der Münchener Residenz war auch der Leibarzt des Königs, Dr. Schleiß, anwesend, der nicht von einer Krankheit des Königs überzeugt war. Nach der Sektion wurde sofort die Einbalsamierung vorgenommen. Ludwig wurde am 19. Juni 1886 nach einem Leichenzug durch München in der Gruft der Michaelskirche (Neuhauserstr.) beigesetzt. Sein Herz wurde am 16. August in einer Urne in die Altöttinger Gnadenkapelle verbracht.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_II._%28Bayern%29